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Eine Methode, eine wässrige Lösung zu analysieren, ist die Chromatografie. Das ist griechisch und heißt Farbenschreiben. Hiermit werden Substanzen nach unterschiedlichen Löslichkeiten und Haftfähigkeiten in Lösungsmitteln gelöst. Du glaubst grün entsteht durch die Mischung von blau und gelb. Nah dran. Aber was ist mit Schwarz? Im folgenden Versuch analysieren wir Farbmischungen von Filzstiften in Wasser.

Das brauchst Du

Filterpapier (weiß), Filzstifte, Becherglas, Wasser, Holzspieß, Büroklammern

Versuch

Schneide das Filterpapier in Streifen die so lang sind, wie das Becherglas tief. Male nun mit den Filzstiften auf die Streifen jeweils einen dicken Punkt, sodass unterhalb noch ein bis zwei Zentimeter Platz sind. Fülle das Becherglas nur soweit mit Wasser, bis der Boden bedeckt ist. Befestige die Streifen mit den Büroklammern an dem Holzspieß und hänge sie in das Becherglas. Achte dabei darauf, dass die Farbpunkte nicht in das Wasser reichen. Nach einigen Minuten hat sich die Farbe nach oben hin verteilt. Jetzt kannst Du die Streifen herausnehmen und sie zum Trocknen auf eine feste Unterlage legen.

Was ist passiert?

Die Farben haben sich nach oben auf dem Farbstreifen verteilt. Hierbei zeigt sich nicht nur die Farbe, die ursprünglich aufgetragen wurde, sondern unterschiedliche Farben, die in der Filzstiftfarbe enthalten waren.

Warum ist das so?

Das Wasser aus dem Becherglas wird durch das Filterpapier aufgesogen. Man nennt diesen Vorgang auch Kapillareffekt. Hierbei wird das Wasser durch kleine Hohlräume im Papier aufgesogen. Das Wasser trägt hierbei die Farbe mit sich, wobei sie in ihre Bestandteile mit unterschiedlichen Laufweiten zerlegt wird. Die Farben, die sich bei dieser Zerlegung zeigen, sind bei dem Herstellungsprozess der Farbe entstanden. Da sie normalerweise nicht zerlegt werden, stören sie nicht bei dem Gebrauch der Farbe. Allerdings lassen sich Hersteller anhand des Farbbildes unterscheiden.

Wo gibt es das noch?

Kapilareffekte finden sich in Pflanzen, die hierdurch (zusammen mit dem osmotischen Druck) das Wasser von der Wurzel bis in die Blätter transportiert. Aber auch bei einem Füller wird die Tinte in einem Loch in der Feder gehalten und durch einen kleinen Spalt in der Feder auf das Papier gesogen. Das erklärt auch, warum man mit einem Füller nicht auf Glas schreiben kann.